Ukraine VII

Und auch heute hat mich eine Karte aus der Ukraine erreicht. Dieses Mal aus der Stadt Kamjanez-Podilskyj (Kamianets-Podilskyi).

Kamjanez-Podilskyj gilt als eine der ältesten Städte der Urkaine. Ihr genaues Gründungsjahr ist heute nicht mehr nachzuvollziehen, doch in Chroniken wird sie bereits im Jahr 1106 als Stadt erwähnt. Heute beherbt sie nicht ganz 100.000 Einwohner.

Ihr Stadtbild wurde von vielen Kulturen und Religionen geprägt, so lebten hier in früherer Zeit Polen, Ukrainern, Armeniern und Juden in getrennten Bereichen der Stadt und hinterließen so ihre Spuren in der Architektur. Während der Blütezeit der Stadt soll es über 30 Kirchen und Klöster gegeben haben.

Im zweiten Weltkrieg war Kamjanez-Podilskyj allerdings Schauplatz erbitterter Kämpfe. Auch fand hier 1941 mit dem Massaker von Kamenez-Podolsk eine der größten Mordaktionen gegen Juden statt. 23.000 Menschen starben.

Aber kommen wir endlich mal zur Karte selbst. Heute ist es mal wieder eine Multiview-Karte mit mehreren Ansichten.

Im Detail sehen wir folgendende Sehenswürdigkeiten:

Ganz links sehen wir die römisch-katholische St.-Peter-und-Paul-Kathedrale von Kamjanes-Podilskyj. Erbaut im Jahr 1370 ist ihre Architektur besonders durch die Verschmelzung christlicher und  moslemischer Einflüsse geprägt. Im Jahr 1672 gestaltete die damalige Besatzungsmacht der Türken das Gotteshaus zu einer Moschee um und errichteten direkt da neben ein 36 Meter hohes Minarett. Es dauerte 27 Jahre bis die Christen wieder die Oberhand errangen und das Minarett zu einem übergroßen Zockel für eine Marienstatue machten.

Das breite Bild rechts oben zeigt eine Straßenansicht im Panoramaformat. Darin ganz links zu sehen ist die Dreifaltigkeitskirche (Trinity Church) von Kamjanez-Podilskyj. Ursprünglich im 16. Jahrhundert erbaut, wurde sie in den 30er Jahren von sowjetischen Herrschern abgetragen und erst im letzten Jahrzehnt wieder in ihrem ursprünglichen Zustand aufgebaut.

Rechts in der Mitte sehen wir die Festung von Kamjanez-Podilskyj. Im 14. Jahrhundert erbaut als litauische Grenzburg, erfolgten in ihr über mehrere Jahrhunderte Umbauten, die durch die Polen durchgeführt wurden. Zeitweise wurde sie gar von Türken genutzt. Heute ist sie eines der beliebtesten Ziele für Ukraine-Touristen.

Das letzte Bild das sich über die gesamte Breite der Karte erstreckt zeigt eine Panoramaaussicht. Vermutlich handelt es sich dabei um einen Blick von der Stadtmauer.